Nahrungszubereitung gibt es schon so lange, wie es Menschen gibt. Bereits in der Antike befanden sich in Wohnhäusern Küchen. Vor etwa 200 Jahren war in den Haushalten die Küche der Mittelpunkt des sozialen Lebens. Hier kam nicht nur die Familie zusammen, um zu essen. In diesen Zeiten ohne Elektrizität und fließendes Wasser verbrachten die Hausfrau oder die Dienstangestellten viele Stunden zur Zubereitung der Speisen und auch die Männer „lebten“ in armen Familien mit in der Küche. Teilweise gab es sogar Nutztiere in der Küche, weil ein eigener Stall zu teuer wäre. Das alles ist heute längst Vergangenheit. Doch auch noch heute hat die Küche eine wichtige Funktion in den Privathaushalten.
Die Geschichte der Küche lässt sich bis etwa um 8000 vor Christus zurückverfolgen. Bei Ausgrabungen, die aus dieser Zeit stammen, fand man Bestandteile von Küchen, die über reine Feuerstellen hinausgingen. Sie enthielten einfache Lehmöfen und Mahlsteine. Es wird vermutet, dass die Küchen in den Ortschaften aus ökonomischen Gründen von mehreren umliegenden Häusern gemeinschaftlich genutzt wurden. In der Antike war die Küche entweder ein Teil eines Hauses oder in einem separaten Gebäude untergebracht. Für die Frauen war sie somit ein Ort der Zusammenkunft. In der kalten Jahreszeit konnte das Feuer der Küche wohlige Wärme spenden.
Auch im Mittelalter besaßen die Häuser der einfachen Leute meist keine eigene Küche. Eine offene, mit Steinen ausgekleidete Feuerstelle diente sowohl zum Kochen als auch als Wärme- und Lichtquelle. Ein Loch im Dach sorgte für den Abzug des Rauches. In den Herrschaftshäusern war die Küche von den übrigen Räumen abgetrennt und oft im Keller gelegen, um den Rauch fernzuhalten. Mit der Verbreitung von Kachelöfen verlor der Herd seine Funktion als Wärmequelle. Da in den reichen Haushalten das Kochen die Aufgabe von Bediensteten war, wurde die Küche mehr und mehr von den Wohn- und Essräumen abgetrennt.
Im 19. Jahrhundert blieb die Küche in den bürgerlichen Häusern ein isolierter und von außen zugänglicher Bereich. In den einfachen Familien hingegen wurde sie zunehmend zum Lebensmittelpunkt. Die Hausfrau verbrachte hier einen Großteil ihrer Zeit, und die Familie kam zum Essen meist an einem großen Tisch in der Küche zusammen. Dies änderte sich mit der Industrialisierung. Neue technische Geräte erleichterten die Küchenarbeit nicht nur, Frauen widmeten sich auch zunehmend anderen Tätigkeiten als dem Kochen. Dies und die Notwendigkeit, schnell neuen Wohnraum zu schaffen, führten zu Einbau- und Systemküchen.
Auch in der heutigen modernen Welt ist die Küche nach wie vor ein Ort der Speisenzubereitung. Aufgrund der technischen Errungenschaften ist Kochen heute keine Schwerstarbeit mehr, sondern für viele Menschen zu einem kreativen Hobby oder zu einem Ausgleich zur geistigen Arbeit geworden. Soziale Kontakte können gepflegt werden, indem man Freunde zum selbst gekochten Essen einlädt. Geräte wie Dunstabzugshauben machen es möglich, dass Koch- und Wohnräume nun wieder eng miteinander verbunden sind. In den Singlehaushalten, deren Zahl immer mehr zunimmt, wird durch Einbauküchen der Raum optimal genutzt. Modulküchen bieten die Chance, die eigene Küche ganz individuell als Ausdruck der Lebensart zu gestalten.